Imker werden — Aller Anfang sind Fragen
Wie jedes Jahr kommt der Frühling und mit ihm ein Heer von Menschen, die das schöne Hobby der Imkerei erlernen wollen. Und wie jedes Jahr werde ich mit Freude und Geduld Imkerkrurse abhalten und versuchen, all die Fragen zu beantworten, die die angehenden Jungimkerinnen und Jungimker haben. Dieses Jahr habe ich mir jedoch die Mühe gemacht, eine Art Checkliste Imker werden zu erstellen, in der ich die wichtigsten Themen kurz und prägnant zusammengefasst habe, um vielleicht schon im Vorfeld einige Fragen beantworten zu können. Diese Checkliste Imker werden ist für alle Neueinsteiger gedacht, aber auch für Jungimkerinnen und Jungimker, die bereits letztes Jahr einen Imkerkurs absolviert haben und heuer zum ersten Mal durchstarten wollen und natürlich für alle, die sich sonst noch für das Thema interessieren.
Imkern lernt man nur in der Praxis. Bevor man aber in die Praxis einsteigt, sollte man sich als Anfänger einige grundsätzliche und fachliche Fragen stellen und für sich ehrlich beantworten. Welche Fragen das sind, habe ich aus meiner langjährigen Erfahrung mit Anfängern und Kursen hier in verdichteter Form zusammengestellt.
Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Diese Zusammenstellung soll in erster Linie einen groben Überblick über das Thema “Wie werde ich Imker” geben. Hinter den meisten Kapiteln verbergen sich meist sehr komplexe Fragen und weiterführende Themen, die hier natürlich nicht dargestellt werden können.
Es geht hier um den Hobbyimker und um den Freizeitimker
Wer eine Leiter hinaufsteigen will, muß bei der untersten Sprosse anfangen.
Deutsches Sprichwort
Inhaltsverzeichnis
1. Grundlegendes
1.1 Vor dem Einstieg
Der Einstieg in die Bienenhaltung will gut überlegt und vorbereitet sein. Vor allem die notwendige Einarbeitung in die imkerliche Praxis, die notwendigen Anschaffungen, der Raumbedarf, der Standort der Bienen und der Zeitaufwand für den laufenden Betrieb müssen bedacht werden. Der Besuch einer Imkerei oder eines Imkerkurses bietet Gelegenheit, sich über den gesamten Fragenkomplex Klarheit zu verschaffen.
1.2 Persönliche Voraussetzungen
Bienengiftallergikern wird empfohlen, ihr Vorhaben mit einem Arzt abzuklären. Auch das Heben der teilweise 20–30 kg schweren Magazinbeuten sollte kein Problem darstellen. Auch der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen, vor allem in den Monaten April bis Ende Juni. Wer in dieser Zeit gerne länger in Urlaub fährt, wird mit seinen Bienen sicher nicht so viel Glück haben.
Normale körperliche Belastbarkeit sollte vorhanden sein und natürlich Interesse an Bienen. Handwerkliches Geschick ist ebenfalls von Vorteil.
Du solltest neugierig auf biologische Vorgänge sein und Einfühlungsvermögen für die Bienen mitbringen. Du brauchst Ausdauer, um Dir das nötige Wissen anzueignen und Erfahrungen zu sammeln.
1.3 Fachwissen
Ausreichende theoretische Kenntnisse über die Honigbiene und die Bienenhaltung in Verbindung mit praktischen imkerlichen Erfahrungen sind die Voraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg. Zu diesem Zweck bieten immer mehr Imkervereine über das ganze Bienenjahr laufende Neuimkerkurse an, bei denen der theoretische Teil in Schulungsräumen und die imkerliche Praxis auf ihren Lehrbienenständen vermittelt wird.
1.4 Mentor und Betreuer
Am Anfang ist die Beratung und Unterstützung durch einen erfahrenen Imkerkollegen vorteilhaft, wenn nicht sogar notwendig. Er sollte bei Fragen und Entscheidungen wie Standortwahl, Völkerkauf, Betriebsweise, Schwarmfang usw. zur Seite stehen. Günstig ist es auch, wenn der Anfänger teure Gerätschaften wie z.B. eine Honigschleuder für die erste Zeit mitbenutzen darf. Eventuell kann die Imkerei sogar auf dem Bienenstand des Mentors begonnen werden.
2. Bienenstandort und Aufstellungsweise
Die Existenz gesunder, leistungsfähiger Bienenvölker setzt günstige Lebensbedingungen am Bienenstandort voraus. Die Auswahlkriterien sollten sich daher in erster Linie an den den Bedürfnissen der Bienen, wie Mikroklima und Nahrungsangebot, und in zweiter Linie nach der Art der Bienenhaltung, d.h. nach betriebstechnischen Gesichtspunkten wie Standort, Aufstellung und Unterbringung der Völker.
2.1 Bienenstandort
2.1.1 Kleinklima
Für das Mikroklima sind folgende Punkte zu beachten:
- Der Bienenstandort sollte warm und windgeschützt sein.
- Langer direkter Sonneneinstrahlung und Wind sollte z.B. durch geeignete Bepflanzung entgegengewirkt werden.
- Die Südost- und Südwestrichtung sollte offen sein. Damit im Sommer die
im Sommer die Morgensonne die Flugfronten bescheint und die Bienen früh aktiv werden und
im Winter die Nachmittagssonne den Standort erwärmen kann, so dass bei mindestens 10°C
den Bienen kurze Reinigungsflüge ermöglicht. - Günstige Bienenstandorte in hügeligem Gelände sind Süd- und Südwesthänge in Halbhanglage.
Hanglage. - Ungeeignet sind Senken mit Kältestaus, Flächen mit Stauwasser, Flussläufe, Hochwälder und deren Nordränder.
und deren Nordränder.
2.2.2 Nahrungsquellen
Ein entscheidender Faktor für die Vitalität der Bienenvölker ist die Ernährung der Bienen:
- Bienenvölker sollten sich am Bienenstandort ausreichend mit Nektar bzw. Honigtau, Pollen und Wasser versorgen können.
- Zufriedenstellende Honigerträge lassen sich in der Regel nur aus Trachten weniger land- und forstwirtschaftlicher Pflanzenarten erzielen.
- Wasserquellen sollten schnell erreichbar sein und sich an möglichst sonnigen und warmen Standorten befinden. Sind keine natürlichen Wasserquellen vorhanden, sollte eine Bienentränke aufgestellt werden.
- Bevor man sich für einen Bienenstandort entscheidet, sollte man sich die Vegetation im späteren Flugkreis genau ansehen.
Abstände von 500 m zu Trachtquellen führen bereits zu deutlichen Ertragseinbußen, - Abstände von 750‑1000 m werden von Praktikern als unwirtschaftlich angesehen.
- Versorgungslücken müssen aus dem Futtervorrat des Volkes oder durch Zufütterung überbrückt werden.
2.2 Örtliche Lage im Wohn- und Außenbereich
Bei der Wahl des Bienenstandes und der Aufstellung der Bienenvölker auf dem des Grundstücks sind neben den Bedürfnissen der Bienenhaltung auch die örtlichen zu berücksichtigen. Neben der Rücksichtnahme auf die Nachbarschaft sind die gesetzlichen und gebietsspezifischen Vorschriften für die Nutzung des vorgesehenen Grundstücks als Bienenstandort zu beachten.
2.2.1 Ortslage
- Dicht besiedelte, reine Wohngebiete städtischen Charakters kommen für die Aufstellung von Bienenvölkern kaum in Frage, da eine Beeinträchtigung der Nachbarschaft durch die Bienenhaltung kaum zu vermeiden ist.
- Geeignet sind ländliche Kleinsiedlungsgebiete und Dörfer mit größeren Grundstücken.
2.2.2 Außenbereich
In der Regel sind im land- und forstwirtschaftlich genutzten Außenbereich die imkerlichen Entfaltungsmöglichkeiten größer und das Trachtangebot meist ergiebiger als in Ortslagen. Aber auch hier sind einige Dinge zu beachten, wie z.B. dass zur Vermeidung von Konflikten der Aufstellungsort so gewählt wird, dass möglichst große Abstände zu Grundstücksnachbarn, Fahr- und Wanderwegen, aber auch zu Imkerkollegen eingehalten werden.
- dass der Bienenstand mit einem Kraftfahrzeug angefahren werden kann, was insbesondere bei der Wanderimkerei von Bedeutung ist
- Glascontainer und Müllplätze sollten wegen der Seuchengefahr (Amerikanische Faulbrut) weit außerhalb des Flugkreises (> 3 km) liegen.
2.2.3 Aufstellweise
Die Art der Aufstellung ist mitbestimmend für eine ergonomische Behandlung der Bienenvölker. Das Abheben und Aufsetzen der schweren Rähmchen sowie das Herausziehen der Waben beim Durchschleudern der Bienenvölker erfolgt bei Magazinbeuten am besten von der Beutenlängsseite aus. Von hier aus kann mit rückenschonender symmetrischer Körperbelastung gearbeitet werden. Dies setzt voraus, dass die Magazine von der Seite zugänglich sind. Die Aufstellung der Magazine auf Waben oder Gestellen mit einer Höhe von 20–30 cm über dem Boden vermeidet Arbeiten in gebückter Haltung und schützt die Bienenvölker zusätzlich vor Bodenkälte.
3.Anfangsausrüstung
Für einen absoluten Neuling in der Imkerei empfehle ich im ersten Jahr nur die Ausrüstung, Imkeranzug und Stockmeißel. Dann ein Jahr bei einem erfahrenen Imker mitarbeiten und parallel dazu einen qualitativ hochwertigen Imkerkurs besuchen. So ist sichergestellt, dass nach dem Jahr das Interesse an diesem Hobby da ist und wenn nicht, wenig Geld in den Sand gesetzt wurde. Für alle, die dieses Jahr durchlaufen haben oder nicht mehr warten können, sind die folgenden Kapitel.
3.1 Magazinbeute (Bienenwohnung)
Für die Unterbringung der Bienenvölker haben sich Magazinbeuten weitgehend durchgesetzt. nur diese können zur Anschaffung empfohlen werden. Sie bestehen aus Teilen unterschiedlicher Funktionen, sind modular aufgebaut und lassen sich in hohem Maße an die Bedürfnisse des Bienenvolkes als auch an die Betriebsweise des Imkers angepasst werden.
3.1.1 Aufbau, Eigenschaften & Teile der Magazinbeute
Zur Grundausstattung einer Magazinbeute gehören mindestens ein Boden, darauf aufgesetzte, mit Waben bestückte Zargen (Brutraum) und der Deckel. Der Beutenraum selbst kann durch Aufsetzen oder Abnehmen von Rähmchen stufenweise verändert werden. Dadurch kann der Brut- und Honigraum an unterschiedliche Volksstärken und Trachtverhältnisse angepasst werden.
3.1.1.1 Beutenboden
Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Bauarten, nämlich geschlossene Böden und Gitterböden. Letztere können durch Entfernen einer Schublade offen gelassen werden, Schwitzwasser und Wabenschimmel vor allem im Winter weitgehend vermieden werden.
Die Möglichkeit der Beobachtung des der Varroamilben muss bei allen Bauarten gegeben sein.
3.1.1.2 Ganzzarge (Magazin)
Ganze Brutraumzargen müssen zur Aufnahme von mindestens 10 Waben in Längsrichtung ausgelegt sein. Sie benötigen weder Falz noch Beschläge. Für ein Volk sind mindestens drei Vollzargen vorzusehen. Für die Honigraumzarge empfehle ich aus Gewichtsgründen und zur besseren Steuerung des Wärmehaushaltes immer das halbe Höhenmaß der Brutraumzarge. Für ein Bienenvolk sind mindestens 2–3 Honigraumzargen vorzusehen gebietsspezifischen Vorschriften für die Nutzung des vorgesehenen Grundstücks als Bienenstandort zu beachten.
3.1.1.3 Futtereinrichtung — Futterzarge
Manche Magazinbeutensysteme beinhalten Futterzargen. Die sehr unterschiedlichen Bauformen erlauben das Verfüttern von flüssigem wie auch teigartigem Futter. Vorteile sind meist die Möglichkeit der Aufnahme großer Futtermengen, eine gewisse Unabhängigkeit von der Außentemperatur bei der Einfütterung und die weitgehende Vermeidung von Räuberei.
Nachteil ist der relativ hohe Preis für eine wenig genutzte Einrichtung.
3.1.1.4 Futtereinrichtung — Futtereiner
können in Verbindung mit einer leeren Brutraumzarge verwendet werden und stellen eine
kostengünstige Alternative dar.
3.1.1.5 Beutendeckel
verschließen den Behälter nach oben. Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich nach oben gut isolieren und ohne zusätzliche Beschwerung (Steine etc.) auch bei stürmischem Wetter (z.B. Schachteldeckel-Prinzip).
3.2 Wabenmaß
Aus der Vielzahl der unterschiedlichen Wabenmaße, die den Aufbau der Magazinbeute mitbestimmen, haben sich im Laufe der Zeit folgende durchgesetzt:
- Deutsch Normal-Maß (DN): Das kleinste der in der Magazinimkerei gebräuchlichen Maße. Obwohl es heute für die Bienenhaltung mit starken Völkern als zu klein angesehen wird, kann man damit durchaus erfolgreich arbeiten.
- Zandermaß: Bietet eine ausreichende Wabengröße. Die Zander-Magazinbeute ist zunehmend verbreitet und hat in der Ausführung der Zander-Magazinbeute (Kieß, 1998) der Arbeitsgemeinschaft der Magazinimker e.V. mit modifizierten Wabenrahmen die gleichen betriebstechnischen Vorteile wie die Langstroth-Magazinbeute.
Die Langstroth-Magazinbeute ist etwas größer als die Zander-Magazinbeute. - Die Langstroth-Magazinbeute hat, zum Teil mit Modifikationen, weltweit eine große Verbreitung gefunden (Hüsing, Nitschmann, 1987) und wird auch hierzulande häufig eingesetzt.
Derzeit ist eine kaum überschaubare Anzahl unterschiedlicher Beutensysteme und Wabenrahmentypen im Einsatz und selbst bei den sich die angestrebte Standardisierung (ARGE) nur langsam durch. Das bedeutet, dass Teile von Magazinbeuten, selbst bei gleicher Wabengröße von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ausgeführt sein können und dann nicht gegeneinander austauschbar sind. Deshalb können auch Nachkäufe in der Regel nur beim gleichen Hersteller getätigt werden. Gebrauchte Magazinbeuten, z.B. aus aufgegebenen Imkereien (bei sowas immer vorsichtig sein — Stichwort Krankheiten), sollten nur verwendet werden, wenn sie dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und Nachkäufe möglich sind.
3.3 Werkzeuge und Geräte
- Stockmeißel
- Rauchgerät (Smoker)
- Abkehrbesen
- Schleuder (Ist sehr teuer und Vereine verleihen diese gerne)
- Enddeckelungsgeschirr, Sieb, lebensmittelechte Eimer
3.4 Schutzkleidung
- Schleier
- Imkerjacke, Imkeranzug
- Handschuhe (Leder ist besser)
- Gutes Schuhwerk
3.5 Rähmchen drahten und Mittelwände einlöten
- Hammer, Zange, Seitenchneider, Nägel
- Edelstahldraht und Messingösen
- Traffo
- Drahtspanner
3.6 Sonstiges
- Varroabehandlungsmittel
- Bienenfutter
- Essigsäure (60%ig)
- Abfülleimer und Waage und Honiggläser mit Deckel
- Etiketten
- Wachsschmelzer
4.Beschaffung von Bienenvölkern
Die Beschaffung der ersten Bienenvölker erfolgt in der Regel durch Kauf bei Imkern des örtlichen Vereins oder über Verkaufsanzeigen z.B. in Imkerzeitschriften. Gelegentlich eingefangene Schwärme können später zur Aufstockung der Völkerzahl dienen.
Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man sich frühzeitig mit dem Verkäufer eines Volkes in Verbindung setzt, da dieser auch planen muss. Man sollte auch eine seiner Zargen und Rähmchen mitnehmen, um mit dem Verkäufer zu prüfen, ob diese auch in den Kasten passt, damit man nicht ein Volk gekauft hat und am Ende feststellt, dass es vom Wabenmaß nicht passt.
4.1 Zeitpunkt
Üblicherweise werden Bienenvölker nach der Einwinterung gekauft, also nicht vor Ende März. Die beginnende Volksentwicklung und der Gesamtzustand des Volkes können dann einigermaßen beurteilt werden. Und der Anfänger hat nicht das Risiko der Überwinterung und kann gleich mit einem guten Bienenvolk in den Frühling und Sommer starten.
4.2 Völkerzahl
Empfehlenswert ist die Anschaffung von 2–5 Wirtschaftsvölkern oder starken Ablegern. Höhere Völkerzahlen sind für den alleinigen Anfänger kaum zu bewältigen. Andererseits kann es im Laufe des Jahres zu Völkerverlusten kommen, so dass eine zu geringe Völkerzahl gleich den Totalausfall der neu gegründeten Imkerei bedeuten kann. Auch sollte man nicht nur mit einem Volk beginnen, wenn hier ein Fehler gemacht wird, ist sofort Schluss und mit einem zweiten Volk hat man oft die Möglichkeit, Fehler auszugleichen.
4.3 Bienenrasse
Die in Deutschland wohl am häufigsten gehaltene Bienenrasse ist die “Carnica”-Biene (Apis mellifera carnica), die durch jahrzehntelange Zucht und Selektion zu einer sanftmütigen und fleißigen Biene geworden ist. Daneben arbeiten vor allem Erwerbsimkereien auch mit Stämmen aus Kombinationszuchten, wie z.B. der Buckfast-Biene. Solange man aber nicht in reinen Rassengebieten lebt, ist eine Einkreuzung verschiedener Rassen kaum zu vermeiden. Aus meiner Sicht ist es wichtiger, dass das Volk stark und vital ist, dann ist die Rasse eher zweitrangig.
4.4 Sperrbezirke
Um die Ausbreitung von Bienenseuchen (z.B. Amerikanische Faulbrut) zu verhindern, können von den Behörden vorübergehend Sperrbezirke eingerichtet werden. Vor dem Kauf und Abtransport von Bienen ist sicherzustellen, dass der Standort des Verkäufers und der eigene Standort nicht in einem Sperrbezirk liegen. Auskünfte erteilen die zuständigen Behörden (Veterinärämter).
4.5 Bienenkauf
4.5.1 Beurteilung der angebotenen Bienenvölker
Der Kauf sollte von einem Neuimker möglichst in Begleitung eines erfahrenen Imkers vorgenommen werden und bleibt bis zu einem gewissen Grad Vertrauenssache. So können z.B. das Alter der Königin, die Schwarmträgheit, die durchgeführten vorbeugenden Behandlungen gegen Krankheiten (Varroose) usw. bei der Besichtigung des Bienenvolkes nicht mit Sicherheit festgestellt werden.
4.5.2 Gesundheitsbescheinigung
Für das Verbringen von Bienenvölkern an einen anderen Standort ist teilweise (je nach Bundesland) ein gültiges “Gesundheitszeugnis für Bienenvölker” erforderlich. Für gekaufte Bienenvölker muss diese Bescheinigung dem Käufer vom Verkäufer zumindest in Kopie ausgehändigt werden.
4.5.3 Preis
Der Preis ist Verhandlungssache und richtet sich vor allem nach der Volksgröße, d.h. der Anzahl der Brut- und Futterwaben sowie dem Bienenbesatz und dem aktuellen Durchschnitt in der Region. Aktuell zahlt man bei uns in Mittelfranken für ein Volk das auf 10–12 Waben sitzt mit einer jungen Königin (≤ 1 Jahr) 200–250 € (Stand Jan. 2024).
5.Sach- und Haftpflichtversicherung
Der Abschluss entsprechender Sach- und Haftpflichtversicherungen erscheint sinnvoll und kann nur jedem empfohlen werden. Auf die Bedürfnisse der Imkerei zugeschnittene Sach- und Haftpflichtversicherungen in Form von Kombi- oder Imker-Globalversicherungen können über die meisten Imkerverbände abgeschlossen werden. Oder die örtlichen Imkervereine bieten ihren Mitgliedern entsprechende, auf die Betriebsgröße zugeschnittene Versicherungen an.
6. Kontakt zum örtlichen Imkerverein
Die Imkervereine sind in der Region Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Bienenhaltung. Neben ihren vielfältigen Aufgaben und Angeboten verfügen sie mit ihren Obleuten für Zucht, Bienengesundheit Zucht, Bienengesundheit (BSV), Bienenwanderung, Waldtrachtbeobachtung etc. Fachkompetenz und können bzw. müssen bei Bedarf in Anspruch genommen werden. Eine Kontaktaufnahme ist sicher auch ohne Mitgliedschaft für beide Seiten von Nutzen. Über die Imkervereine bekommt man an gute Information bezüglich Imkerpatenschaften, Kursen und Stammtischen
7. Anhang
Anhang A: Bücher & Zeitschriften
Die Honigbiene: Vom Bienenstaat zur Imkerei
- Herausgeber : Verlag Eugen Ulmer; 6. Edition (16. Januar 2020)
- Taschenbuch : 126 Seiten
- ISBN-10 : 3818609748
- ISBN-13 : 978–3818609740
Bienen halten
- ASIN : 3800109174
- Herausgeber : Verlag Eugen Ulmer; 8. Edition (19. April 2018)
- Gebundene Ausgabe : 224 Seiten
- ISBN-10 : 9783800109173
- ISBN-13 : 978–3800109173
1 x 1 des Imkerns: Das Praxisbuch
- Herausgeber : Franckh Kosmos Verlag; 3. Edition (9. März 2017)
- Gebundene Ausgabe : 176 Seiten
- ISBN-10 : 3440149455
- ISBN-13 : 978–3440149454
Phänomen Honigbiene
- Herausgeber : Spektrum Akademischer Verlag; 1. Aufl. 2007 Edition (15. März 2007)
- Gebundene Ausgabe : 288 Seiten
- ISBN-10 : 3827418453
- ISBN-13 : 978–3827418456
BienenJournal
Web : https://www.bienenjournal.de/
Anhang B: Wichtige Anschriften & Adressen
Deutscher Imkerbund e.V. (DIB):
Adresse: Villiper Hauptstraße 3, 53343 Wachtberg
Tel. 0228 932920
Fax 0228 321009
Kontakt: info@imkerbund.de
Diese Adressen sind beispielhaft für das Bundesland Bayern für den Landkreis Nürnberger Land. Für andere Bundesländer und Kreise existieren natürlich andere Adressen.
Landesverband Bayrischer Imker e.V.
Adresse: Weiherhofer Hauptstraße 23, 90513 Zirndorf
Internet: www.lvbi.de
Bienenhaltung
Anzeige nach § 1 a der Bienenseuchen-Verordnung
Staatliches Veterinäramt des Landratsamtes Nürnberger Land
91205 Lauf a. d. Peg.
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Tierhaltung; Beantragung einer Betriebsnummer
Zur eindeutigen Identifikation muss allen meldepflichtigen Betrieben von dem zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine zwölfstellige Registriernummer zugeteilt werden.
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg i.Bay.
Postanschrift: Postfach 1112; 91139 Roth
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Anhang C: Checkliste
Eine Checkliste zu diesem Artikel mit lässt sich hier herunter laden. Die Checklist findet man auch unter der Webadresse: https://beesmart.blog/downloads/